Welche Größe passt zu Ihrem Produkt?

Jeder kennt DIN A4 – aber was ist mit DIN B4 oder C6? Welche Maße haben die verschiedenen Papier-DIN-Formate, und warum gibt es sie überhaupt? In diesem Artikel erklären wir Ihnen alles, was Sie zu Papiergrößen wissen müssen.

Warum gibt es für Papier DIN-Formate?

Papiergrößen folgen einer Norm. So können sie überall einheitlich genutzt werden. Egal, ob für Briefe, Dokumente oder Druckprodukte – Standardformate sorgen dafür, dass alles problemlos passt. Das erleichtert die Arbeit in Büros, Druckereien und der Industrie. Zudem hilft die Standardisierung, Papier effizient zu nutzen und Abfall zu vermeiden.

Früher hatte jede Region eigene Papiergrößen. Erst in den 1920er Jahren setzte sich in Deutschland eine Norm durch: die DIN 476. Diese legte die heute bekannten A-, B- und C-Reihen fest. Die A-Reihe ist dabei die wichtigste, da sie für Druckprodukte und Schreibwaren am häufigsten genutzt wird. Die Abkürzung DIN steht für Deutsches Institut für Normung e. V. Dieser Verein ist eine unabhängige Plattform für die Normung und Standardisierung in Deutschland und weltweit.

Ein kurzer Blick in die Geschichte der DIN-Formate für Papier

Die Einführung von Standard-Papiergrößen begann in Deutschland in den 1920er Jahren. Sie markierte einen wichtigen Schritt in Richtung Harmonisierung zwischen verschiedenen Ländern und Branchen. Früher waren viele verschiedene Papierformate im Umlauf. Im 14. und 15. Jahrhundert nutzte man in Deutschland häufig ein Bogenformat von 30 × 40 cm. Es eignete sich in dieser Größe gut zum händischen Papierschöpfen.

Bereits 1786 schlug der Mathematiker Georg Christoph Lichtenberg eine Standardisierung vor. Erst über 130 Jahre später setzte sich diese Idee durch. 1910 entwickelte der Chemiker Wilhelm Ostwald ein umfassendes System für ein sogenanntes Weltformat, das sich jedoch nicht durchsetzen konnte. Sein Assistent Walter Porstmann griff die Idee auf und erarbeitete daraus die DIN 476, welche 1923 in Deutschland eingeführt wurde. Diese Norm legte die A-, B- und C-Reihen fest, die bis heute weltweit in Gebrauch sind.

Obwohl die DIN-Formate nicht mit dem US-Letter-Format kompatibel sind, haben sie sich international etabliert. Sie bilden heute die Grundlage für die europäische und internationale Norm EN ISO 216.

Die Vorteile von Standard-Papierformaten

Durch die Verwendung genormter Formate für Papier ergeben sich eine Reihe von Vorteilen:

  • Einfache Kommunikation: Jeder weiß sofort, wie groß ein DIN A4-Blatt ist.

  • Geringere Kosten: Hersteller können große Mengen eines Formats produzieren.
  • Effiziente Gestaltung: Designer und Drucker arbeiten mit festen Größen.
  • Umweltschutz: Weniger Verschnitt bedeutet weniger Papierabfall.

Die DIN-Formate im Überblick und ihre Anwendungen

Die Papier-DIN-Formate unterteilen sich in vier Gruppen: A, B, C und D.

DIN A-Reihe – das Standardformat

Die A-Reihe beginnt mit A0, das genau einen Quadratmeter groß ist. Jedes kleinere Format entsteht durch Halbierung des vorherigen:

Merktipp: DIN A0 ist 1 Quadratmeter groß. Jedes kleinere Format ist die Hälfte des vorherigen. Mit jeder Halbierung erhöht sich die Bezeichnung numerisch. Das heißt: A0 halbiert ergibt A1, A1 halbiert A2, A2 halbiert A3 und so weiter.

Format Maße im Hochformat
(Breite x Höhe in mm)
Typische Anwendungen
4 DIN A0 1682 × 2378 mm Riesige Poster und Plakate, detaillierte technische Zeichnungen und Baupläne
2 DIN A0 1189 × 1682 mm Riesige Poster und Plakate, detaillierte technische Zeichnungen und Baupläne
DIN A0 841 × 1189 mm Technische Zeichnungen, Landkarten, Fahrpläne, Poster, Filmplakate, Wahlplakate
DIN A1 594 × 841 mm Technische Zeichnungen, Landkarten, Fahrpläne, Poster, Filmplakate, Wahlplakate
DIN A2 420 × 594 mm Geschenkpapier, Filmplakate, Kalender, Zeitungen, Meisterbriefe
DIN A3 297 × 420 mm Geschenkpapier, Filmplakate, Kalender, Zeitungen, Meisterbriefe
DIN A4 210 × 297 mm Briefpapier, Formulare, Hefte, Zeitschriften, Druckerpapier, Kataloge
DIN A5 148 × 210 mm Notizblöcke, Schulhefte, Prospekte
DIN A6 105 × 148 mm Postkarte, Flyer, Notizhefte
DIN A7 74 × 105 mm Taschenkalender, Personalausweis, Bonusheft Zahnarzt
DIN A8 52 × 74 mm Spielkarten, Visitenkarten, Etiketten
DIN A9 37 × 52 mm Coupons, Etikettenrollen, kleinformatige Aufkleber
DIN A10 26 × 37 mm Coupons, Tickets und Briefmarken

DIN B-Reihe – die Ergänzung zu A

Die B-Reihe bietet größere Formate, die zwischen den A-Größen liegen. Sie wird für Bücher, Plakate und Umschläge verwendet. Die Höchstmaße von Briefsendungen der Deutschen Post orientieren sich an der B‐Reihe.

Format Maße im Hochformat
(Breite x Höhe in mm)
Typische Anwendungen
B0 1000 × 1414 Großplakate, Baupläne
B1 707 × 1000 Werbeplakate
B2 500 × 707 Poster, Kalender
B3 353 × 500 Versandtaschen, Zeitschriften
B4 250 × 353 Zeitungen, Umschläge
B5 176 × 250 Bücher, Flyer
B6 125 × 176 Briefumschläge

DIN C-Reihe – die Umschlagformate

Die C-Formate eignen sich für Umschläge. Sie sind etwas größer als das passende A-Format, sodass Dokumente bequem hineinpassen. Auch die C-Reihe geht vom DIN A-Format aus. Deshalb passen auch beispielsweise mehrere Dokumente in DIN A4 in einen DIN C4-Umschlag. Die C-Formate gehen von C0 (917 × 1297) bis C10 (28 × 40). Als Zusatzreihe beschreibt die C-Reihe ganz ähnlich wie die B-Reihe die Maße für Versand- und Briefhüllen sowie Briefumschläge.

Format Format (Breite x Höhe im Hochformat) Typische Anwendungen
C4 229 × 324 Umschläge für A4-Dokumente
C5 162 × 229 Umschläge für A5-Dokumente
C6 114 × 162 Umschläge für A6-Postkarten

DIN D-Reihe – kaum genutzt

Die D-Reihe spielt eine untergeordnete Rolle. Ein bekanntes Format ist D5 (136 × 192 mm). Man verwendet es für DVD-Hüllen.

Sonderformate: DIN lang, Visitenkarten, Ordner

Manche Formate passen nicht in das DIN-System, sind aber weit verbreitet:

  • DIN lang (220 × 110 mm) – für Geschäftsbriefe. Es eignet sich für zweimal gefaltete DIN-A4-Papiere. DIN lang ist neben den Papierformaten C4 und C5 das meistverwendete Format für den geschäftlichen Briefverkehr.
  • Visitenkarten (85 × 55 mm) – orientieren sich an Scheckkarten, damit sie in gängige Geldbörsen passen.
  • Aktenordner (280 × 320 mm) – Der Standard-Ordner für DIN A4 Blätter hat eine Tiefe von 80 mm. Daneben setzte sich die schmalere Variante mit einem Rücken von 55 statt 80 mm durch.

Wildformate – Sie haben die Wahl!

Nicht alle Druckprodukte müssen einem Papier-DIN-Format folgen. Für besondere Drucke, individuelle Flyer oder kreative Designs können Sie Ihr eigenes Maß wählen.

Tipp: Wildformate sind sinnvoll, wenn Sie sich von der Masse abheben wollen.

Fazit

Papier-DIN-Formate erleichtern den Alltag und machen den Druck effizienter. Ob für Briefe, Flyer oder Plakate – mit den richtigen Maßen sparen Sie Zeit und Kosten. Entscheidet ist, welches Ziel Sie mit Ihrem Druckprodukt verfolgen. Daran orientiert sich das Format.

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